Ovation Elite 2078LX- BCB

Jetzt geht’s rund

Die Elite ist ein echter Klassiker. Anfang der 80er Jahre eingeführt war sie die erste Ovation Gitarre mit klassischer Holzdecke, bei der man auf ein Mittelschalloch verzichtete und stattdessen auf das smarte Adamas Multischalloch-Design setzte. Die Gitarren waren aus dem Stand ein Erfolg und eroberten in den Folgejahren die Bühnen der Welt. Mit der Elite 2078LX knüpft die amerikanische Akustikgitarrenschmiede jetzt an die große Tradition an und präsentiert eine Modellvariante die, dank der innovativen Features des LX Updates und des neuen Contour Bowls ihrem Namen alle Ehre machen soll - Elite!

Die Basis für die komplett in den USA gefertigte 2078LX bildet ein Contour Bowl mit Cutaway. Genau wie bei den Vorgängerinnen besteht auch der Bowl der aktuellen Elite aus Lyrachord. Im Rahmen des LX Updates hat die Rezeptur des von Firmengründer Charles Karman entwickelten Verbundwerkstoffs allerdings eine Verbesserung erfahren. Durch den Einsatz von sogenannten Micro-Glaskugeln (Modellbauer kennen diese unter dem Namen Microballons) ist der neue Bowl nicht nur um satte 30% leichter geworden. Auch seine akustischen Eigenschaften konnten noch einmal verfeinert werden. Dank seiner luftigeren Struktur schwingt der neue Bowl besser und liefert so einen lauteren, dynamischeren Ton als die Variante aus herkömmlichem Lyrachord. Aber das ist noch nicht alles was der Bowl an Neuem zu bieten hat. Der Zusatz „Contour“ steht für eine ergonomische Formgebung, die sich „kuschelig“ an den Körper des Spielers anschmiegt und so für ein absolut angenehmes Spielgefühl und eine verbesserte Körperschallübertragung sorgt. Das Rutschen, bzw. Neigen der Gitarre gehört damit endgültig der Vergangenheit an. In Kombination mit dem größere Volumen des Korpus, welches fast an einen Deep Bowl Korpus heran kommt, ergibt sich ein Setup, das mehr Volumen im Bassbereich und -in der Folge- mehr Druck und subjektives Volumen liefert. .

Gedeckelt wir der Hightech-Roundback durch eine fünfschichtig (weiß-schwarz) eingefasste Decke aus massiver, handselektierter Sitka-Fichte der Güteklasse AA. Ein perfekt ausgeführtes Black Cherryburst Finish sorgt für einen edlen Auftritt. Optisches Aushängeschild der Decke ist das smarte Multi Soundhole Design. Und „smart“ trifft hier den Nagel auf den Kopf: Die Durchmesser der 11 Mini-Schalllöcher sind nämlich nicht einfach nur irgendwie nach optischen Gesichtspunkten gewählt: Die elf „Auslässe“ wurden streng berechnet und ergeben zusammen genommen die Fläche eines normalen Schallochs. Größe und Positionierung der Soundholes bestimmen die Austrittsfrequenzen - kleine Löcher für die Höhenanteile, große für die Tiefenanteile. Ganz nebenbei sorgt die Verlegung der Schalllöcher an den Rand der Decke für zusätzliche Stabilität, was wiederum eine leichtere, schwingfreudigere Deckenbeleistung, das so genannte Scalopped X Bracing, möglich machte. Das schlanke Bracing ist ein fester Bestandteil des LX Updates und sorgt für einen satten, voluminösen Klang, eine schnelle Ansprache und eine massive Durchsetzungskraft. Den optischen Rahmen des Multi-Soundhole Designs bilden aus exotischen Hölzern gefertigte Schallochverzierungen, Epauletten genannten. Diese wurden in der Pre-LX Phase erhaben aufgesetzt. Seit dem LX Update sind die Epauletten aber als echte Inlays plan in die Decke eingelegt. Handwerklich ist das ganze – wie sollte es anders sein – perfekt gemacht.

Der Hals

Der fünfteilige Hals der Elite besteht aus Mahagoni und Ahorn.

Im Vergleich zu einteiligen Hälsen sorgt der mehrschichtige Aufbau für eine deutliche Verbesserung der Verwindungsresistenz. Doch damit gaben sich die Designer nicht zufrieden. Im Inneren des Halses verrichten zwei weitere Features ihren stabilisierenden Job: Ein sehr fein justierbarer 2-Wege Halsstellstab und zwei hochfeste Grafiteinlagen im kritischen Bereich des Hals/Korpus-Übergangs. Der, im Vergleich zum alten Kaman Bar, eingesetzte Stellstab liefert eine optimale Stabilität benötigt dabei aber eine wesentlich dezentere Fräsung. Das so bereitgestellte Material-Plus intensiviert den Anteil des Halses am Gesamtsound der Elite. Ein weiteres LX Feature ist die Halsaufnahme am Korpus. Um eine optimale, hochfeste Verbindung zwischen Korpus und Hals zu erreichen hat Ovation die Halsbasis und ihre korpusseitige Entsprechung so designed, dass eine hundertprozentig "saugende" Passform und damit eine optimale Schwingungsübertragung zwischen beiden Elementen gewährleistet ist.

Zurück zur „Normalität“: Das Griffbrett der Elite 2078LX besteht aus Palisander ist weiß eingefasst und mit 22. Bünden beschlagen. Dreieckige Abalone-Inlays sorgen für den nötigen Lagendurchblick. Der Halsansatz liegt traditionell im 14.Bund. Aufgrund des üppig geschnittenen Cutaways lassen sich aber auch die hohen Lagen problemlos bedienen. Da das Griffbrett im Bereich der Decke spitz zu läuft wurden die letzten 5 Bünde allerdings nicht mehr vollständig ausgeführt. Da man die ganz hohen Lagen aber im Normalfall sowieso nur zum Solieren nutzt, stellt das Ganze unserer Meinung nach keinen Nachteil dar. Bleibt noch die Kopfplatte. Sie kommt im typischen Ovation-Styling und ist frontseitig schwarz lackiert. Seiten und Rückseite sind transparent hochglanzlackiert. Eine Echtholzabdeckung mit LX Logo schließt die Fräsung der Halsstellschraube. Für eine gute Stimmung sorgen sechs geschlossene und sehr präzise arbeitende Mechaniken (vergoldet).

Die Elektronik

Als ausgewiesener Spezialist für elektroakustische Abnahmesysteme hat Ovation sich auch bei der 2078LX nicht lumpen lassen und sie mit feinsten Komponenten elektrifiziert. Die Basisarbeit verrichtet ein unter der Stegeinlage verborgener OCP-1 Piezo-Pickup. Durch seine relativ breite Bauweise und sechs separate Piezo-Elemente nimmt der Pickup sowohl die Saiten-, als auch die Deckenschwingungen auf und ist so in der Lage ein dynamisches und sehr differenziertes Signal abzuliefern. Außerdem bieten die 6 individuellen, sehr großen Elemente eine hervorragende Trennung der einzelnen Saiten und durch das üppige Material viel Ausgangssignal und Headroom.

Die Bearbeitung und Verstärkung des abgenommenen Signals übernimmt ein in der Zarge untergebrachter OP-PRO Studio Preamp. Sein effektiv zupackender 3-Band EQ (Low,Mid,Hi) ermöglicht eine perfekt Kontrolle über den Sound. Ein spezielles Feature des neuen OP-PRO Studio ist der Expressor, eine Exciter/Kompressor Schaltung. Der Exciter setzt bei ca. 400 Hz an und sorgt für einen fetten, sehr direkten Ton. Mit dem stufenlos regelbaren Kompressor lassen sich auf Wunsch Pickings andicken oder Rhythmusgitarren auf eine fettere Basis stellen. Die Einstellung der Sättigung des Kompressors übernimmt ein separater Driveregler. Der Anteil der Schaltung am Gesamtsound der Gitarre wird über einen Schieberegler kontrolliert. Abgerundet wird die Ausstattung des Preamps durch ein integriertes chromatisches Stimmgerät. Für die optische Unterstützung beim Stimmen sorgt ein gut ablesbares LED-Display. Die Tuning-Funktion kann per „Tune“ Knopf aktiviert und deaktiviert werden. Im aktiven Stimmmodus ist der Ausgang stumm geschaltet. Genau wie alle anderen OP Preamps lässt sich auch der OP-PRO per Knopfdruck aus der Zarge entfernen. Ein nötig werdender Batteriewechsel ist so schnell und einfach erledigt.

Die Praxis

Akustisch gespielt liefert die Elite 2078LX einen lebendigen, warmen Klang, mit kräftigen Mitten und ausgeprägten Obertönen. Dank der erstklassigen Sitka-Fichtendecke, dem sehr leichten Bracing und dem komfortablen Contour Bowl reagiert die Gitarre unmittelbar auf jedes Spieldetail. Liegen die persönlichen Vorlieben im Spiel mit dem Plektrum, so wird man der 2078LX seidig weiche, homogene Strumming Sounds entlocken können. In Verbindung mit der guten Bespielbarkeit des angenehm in der Hand liegenden Halses sind aber auch ausgewogen klingende Single-Note Lines und komplexe Pickings problemlos möglich - rein akustisch gespielt kann man der Elite also schon mal Bestnoten geben.

Der positive Eindruck setzt sich auch im Piezo-Betrieb fort. Der OCP-1 Pickup ist problemlos in der Lage die intensiven Schwingungen und Resonanzen der Gitarre aufzunehmen und in ein natürlich, dynamisch klingendes Signal umzuwandeln. Der OP-PRO Studio Preamp macht aus diesem Signal einen Sound der ohne Piezoklischees auskommt. Unangenehmes Attack beim Plektrumspiel oder sirrende Spitzen gehören bei diesem System der Vergangenheit an. Der Sound ist absolut natürlich und warm und so hat sich die Elite das Prädikat „Plug and Play“ absolut verdient. Ohne Soundverbiegungen am EQ des verwendeten Mischpults, liefert die Gitarre erstklassige Akustiksounds, die in jeder Stilistik zu überzeugen wissen. Sollten dennoch Anpassungen gewünscht sein reicht die 3-Band Klangregelung des OP-PRO Studio vollkommen aus, um alles möglich zu machen. Ein echtes Highlight ist auch der Expressor. Die Kompressor/Exciter Kombination arbeitet so geschmackvoll und effektiv, dass wir beim Recording des Audios unseres Flashtests getrost auf unseren eigenen Kompressor verzichten konnten und stattdessen ausschließlich auf „Ovation-Features“ setzten!

Fazit

Keine Frage: Im Reigen der E/A Gitarren gehört die Ovation Elite 2078LX ganz klar in die Kategorie „State of the Art“. Akustisch gespielt klingt die Gitarre ausgewogen, voll und sehr dynamisch und kann so auch anspruchvolle Akustiker problemlos überzeugen. Der verstärkte Betrieb ist dann eine echte Offenbarung. Nie war es einfacher einen richtig amtlichen Akustiksound auf Band und Bühne zu bringen. Mehr als ein Kabel und ein ordentliches Mischpult/Verstärker/Boxengespann braucht es nicht. Einfach einklinken und schon steht der Sound – natürlich, dynamisch und absolut detailgetreu. Die, dank der neuen Ergonomie, sehr gute Bespielbarkeit, das hervorragende Handling und die absolut vorbildliche Verarbeitung runden das Bild ab und machen die Gitarre zu

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