Workshop- Improvisation auf der Akustikgitarre Teil 1 Seite 2 Soloanalyse
 

Teil 1: Pentatonische Vorüberlegungen

Mit pentatonischen Reihen lassen sich die Durdreiklänge sehr gut ver-melodisieren. Ein C-Durakkord korrespondiert perfekt mit einer pentatonischen Reihe (Dur Pentatonic) auf der Stufe C, ein G-Durakkord mit einer pentatonischen Reihe auf der Stufe G usw. Deshalb verbinde ich mit dem Akkordwechsel (z.B. von C nach G) im Prinzip immer auch einen Skalenwechsel.

Die wichtigsten verwendeten Skalen auf einen Blick
C-Dur Pentatonik
G-Dur Pentatonik
D-Dur Pentatonik

Die pentatonischen Reihen, die ich hier verarbeitet habe, bestehen aus drei Konsonanzen bzw. Akkordtönen (grün eingefärbt) und enthalten zwei Dissonanzen bzw. Spannungstöne, die nicht Bestandteil eines Durdreiklangs sind. Die pentatonische Reihe auf der Stufe C besteht z.B. aus den Akkordtönen c, e und g sowie aus den Spannungstönen d und a.

C-Dur Pentatonik

Die fünf Töne c, d, e, g, a sind in dieser linearen Reihenfolge schon natürlich geordnet. Man kann übrigens mit jedem Ton beginnen, ohne diese natürliche Ordnung zu zerstören. Die beiden Spannungstöne werden nämlich immer von "unten" und "oben" von Akkordtönen eingerahmt, egal ob man die Reihe nun linear von "tief" nach "hoch" oder umgekehrt spielt. Für die Melodiebildung hat das folgende Konsequenzen: Einerseits kannst du die Spannung eines Spannungstons mit einer einfachen Auf- oder Abwärtsbewegung zum nächsten Akkordton hin auflösen, d.h. den Akkordton der Melodie mit dem Akkordton der Harmonie verschmelzen. Andererseits kann ein Sprung nach "rechts" bzw. "links" fruchtbare Spannung aufbauen. Dabei wird in der Regel ein Melodieton erreicht, der mit der untergelegten Harmonie dissoniert.

ÜBRIGENS: Eine leichte Stolperstelle hat die lineare Ordnung dann doch zu verzeichnen, und zwar an der Stelle, an der die zwei Akkordtöne e und g hintereinander liegen. Nanu, mit einem Akkordton kann man doch nie danebenliegen? Richtig! Es bietet sich sogar die Chance einen Arpeggio aufzubauen. Denoch kann der Wechsel von Spannungsaufbau- und -abbau nun empfindlich beeinträchtigt werden. Echte Melodiebildung basiert auf dem Wechselspiel zwischen Spannung und Entspannung. Mit dem Thema Dreiklangsmelodien darf ich mich dann später (Teil 2) noch einmal zurückmelden. Das Spiel mit der Pentatonik hat zunächst nichts mit kopflastigem Konstruieren zu tun.

Weitere Details findest du auf der nächsten Seite.

 

nächste Seite

Seite 1 - home planet-guitar