Eingespielt mit einer LAG Arkane AF200 und einem Hughes&Kettner Switchblade Comboamp

Modern Country Part I

Im aktuellen Lick der Woche 2-teiler widmen wir uns einem Genre, das auf unserer Website bis Dato eher unterrepräsentiert war: Country! Das soll sich jetzt ändern - schließlich gehört der Stil zu den Gitarrenintensivsten überhaupt. Und auch das Niveau mit dem hier zu Werke gegangen wird ist so hoch, wie in kaum einem anderen Musikstil.

Zielperson unserer „Landpartie“ ist der amerikanische Modern Country Superstar Keith Urban, der nicht nur ein erstklassiger Sänger und Songwriter ist, sondern auch auf der Gitarre einiges zu bieten hat. Die Rhythmusgitarre, die wir dir notiert und aufgenommen haben, orientiert sich am typischen Spielstil des Musikers und arbeitet, genretypisch, mit intensivem Open-String Einsatz.

Die Landpartie zum hören...

Der interessante Sound der Rhythmusgitarre basiert auf der verwendeten Skala in Kombination mit den verwendeten Akkorden.

Beim Einsatz der C-Dur Tonleiter über dem Fmaj7 der ersten vier Takte entsteht ein sehr farbiger Sound (F-lydisch), der in Fachkreisen den Namen „Lydisch“ trägt. Über dem G-Dur der zweiten Hälfte des Riffs (Takte 3 und 4) entwickelt die C-Dur Skala einen mixolydischen Sound - ein Klangbild, das gerade im Blues und Rock eine entscheidende Rolle spielt.

Übrigens: Detaillierte Infos zum Thema Lydisch/Mixolydisch bzw. Modes/Kirchentonleitern findest du in unserem Satriani Workshop und natürlich in Hansi Tietgen's Buch Scales 'n' more.

Zweite klangbildende Maßnahme der Rhythmusgitarre ist der Einsatz von Open Strings - hier in Form der offen gespielten G und D-Saite. Da die Saiten über beiden Akkorden verwendet werden, bilden sie quasi den roten Fanden des Riffs. Bezogen auf den Fmaj7 Akkord der ersten beiden Takte übernimmt das „G“ die Funktion der gr.9. Das „D“ sorgt als gr.13 für Farbe. Über dem G-Dur der Takte 3 und 4 fallen die Aufgaben weniger spektakulär aus. Hier stellt die leer gespielte G-Saite den Grundton des Akkords, die D-Saite liefert die reine Quinte.

Achte beim Üben des Riffs auf eine smoothe Performance. Gerade die abgedämpften Ghostnotes (X) die auf der „1+“ jedes der vier Takte platziert wurden, sind am Anfang gar nicht so leicht zu meistern. Solltest du Probleme damit haben, empfehlen wir dir einen Blick in unseren Workshop zum Thema „Scratching“ zu werfen (Acoustic Scratch 1-3). Hier findest du alle Infos die du brauchst, um die Passage optimal zu meistern.

Viel Spaß bei deiner Landpartie. In der nächsten Woche nutzen wir das Riff zu einer ausgiebigen Solo-Exkursion. Halt die Finger also bis dahin auf Betriebstemperatur.

Dein PG Team

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